Helmut Lampe wird 80 Jahre jung
Er prägte Pferdezucht und Pferdesport in Region östlich von Greifswald jahrzehntelang. Am 14. Mai 2014 feiert Helmut Lampe in Lubmin in großem Freundes- und Familienkreis seinen 80. Geburtstag. Helmut Lampe ist auch nach Jahren des Ruhestandes eine Institution in der Region und war mehr als 40 Jahre einer der engagiertesten Pferdezüchter und Förderer des Reitsports in und um Wusterhusen. Ihm ist es ganz wesentlich zu verdanken, dass Pferdezucht und -sport nach der politischen Wende 1990 im Raum Wusterhusen erhalten blieben.
Helmut Lampe war Mitte der 60er Jahre einer der Hauptinitiatoren bei der Gründung der Sektion Pferdesport in Wusterhusen. Pferdezucht wurde in Wusterhusen durch seine erfahrene und geschickte Züchterhand auch schon zu LPG-Zeiten intensiv und auf hohem Niveau betrieben. Seine besondere Fürsorge galt aber immer auch dem reiterlichen Nachwuchs. Das fing in Wusterhusen mit dem Voltigiersport an, der dort stets einen hohen Stellenwert besaß, was bis in die heutigen Tage anhält.
Nach 1990 nahm Helmut Lampe die Zügel sofort fest in die Hand. Er stellte sich an die Spitze eines auf privater Ba-sis arbeitenden Landwirtschaftsunternehmens, das den Status einer GmbH bekam, in dem Pferdezucht und -sport fest integriert wurden. Schon der nicht alltägliche Firmenname “Reit- und Landwirtschaft Ziesewinkel GmbH” sagt einiges über den damaligen Betrieb aus, der zeitweise mehr als 70 Pferde hatte. Jährlich wurden unter Lei-tung von Helmut Lampe Reitturniere durchgeführt und viele Jahre war er auch Vorsitzender des heute 132 Mit-glieder zählenden Zucht-, Reit- und Fahrvereins Wusterhusen e.V. (der drittgrößte Verein im Land). Schon in den 70er Jahren gab es große Turniere wie beispielsweise Bezirksmeisterschaften des Bezirkes Rostock.
Auf einige Zuchtprodukte kann Helmut Lampe zu Recht stolz sein. Vor allem mit dem Trakehner Hengst Trafaret (v. Almanach I), dem Mecklenburger Juon I (v. Jura) und zuvor schon mit dem Markus/T-Sohn Mars hat er viele hervorragende Pferde gezogen. Erinnert sei an die Trafaret-Stute Traumjule I, die zunächst mit Andre Thieme, dann mit Heiko Schmidt, später mit Derby-Sieger Achaz von Buchwald und danach im Ausland auf Erfolgskurs war. Ein weiteres erfolgreiches Pferd aus der Rubenower Zucht war die Juon I-Tochter Josefin. Das aktuell unter Marie Kirchner (Eldena) leistungsstarke Dressurpferd Selina (v. Sancisco) geht ebenfalls aus dem Zuchtpferdebestand von Helmut Lampe hervor, den er einst entwickelte und der jetzt von der NRW Agrar GmbH Wusterhusen weiter-gepflegt wird.
Auch was den Reitverein betrifft, hat Helmut Lampe eine “gute Saat” gelegt und mit Katrin Schlönvogt eine Nachfolgerin im Verein gefunden und aufgebaut, die ebenso engagiert ist wie des Nestor selbst. Zusammen mit ihrem Ehemann Carsten ist sie nicht nur in seine Nachfolge getreten und hat mit ihrem Team die Organisation der beliebten Wusterhusener Turniere übernommen. Der Verein hat sich deutlich weiterentwickelt und gehört zu den Hochburgen im Land.
Mit berechtigtem Stolz blickt Helmut Lampe vom Ehrenplatz bei den Turnieren auf seine Nachfolger und Nachfol-geprodukte in Sport und Zucht. Dabei strahlen seine Augen Freude aus. Die Schale ist zwar älter geworden, im Herzen ist er aber jung geblieben. Dass das noch lange so bleiben möge, wünschen ihm seine Freunde, gratulieren zum Geburtstag und danken zugleich für seine Lebensleistung. (Franz Wego)